Im Alltag erscheinen Wahrnehmungsvorgänge "automatisiert" im Bewußtsein und werden nicht getrennt nach Signal-Art, Sinnes-Wahrnehmung, Erkennen, Bewerten, usw. wahrgenommen. Anderseits können aufgedeckte Illusionen den "betonierten Realismus löchern", die "offensichtlich eindeutige" Erkenntnis relativieren, Unsicherheiten mehren und die Ich-zentrierte und die pseudo-eindeutig- und beständig-scheinenden Wahrnehmungsmuster hinterfragen.
Wird (im Sinne von analysierend-wägenden Gedankenspielen und Urteilen) die Vernunft fehlerfrei gesehen, so kann (in egozentrierten Selbsttäuschungen, bis hin zum Selbstbetrug) die Realitätsentsprechungen abhanden kommen.
Die experimentelle Psychologie beschäftigt sich
Zu den jeweiligen Sinnen gehören aggierende Formungen ( Raumwahrnehmung, Objektwahrnehmung, Denken, Urteilen, Kognition, Informationsverarbeitung, Sprache, Entscheidung, Handlung, Sensumotorik, Sinnesempfindungen, Phantasie Gefühl, Bewusstsein , Wille, Emotion, Motivation, Lernen, Gedächtnis, Wissen usw.). Wahnehmung kann aus unterschiedlichen Sichten betrachtet werden (Physiologie, Sensorik, Sinnesreize, Sinnesphysiologie, Informationsverabeitung, Psychologie, Wahrnehmungsphysiologie, Wahrnehmungspsychologie, Wahrnehmungsselektion, Pädagogik, Lernen, mentale Eindrücke, Subjektorientierung, Anpassung des Wahrnehmenden an die Umwelt, Theologie, außersinnliche Wahrnehmung, Interpersonale Wahrnehmung, usw.)
Erkennen versucht Wirkliches bewußt zu erfassen. Nichts ist in der Welt ist exakt so, wie es den Sinnen erscheint. Keine Erinnerung enthält alle Details. Die Wahrnehmung und Registrierung von Details wird durch Aufmerksamkeit und Achtsamkeit verstärkt.
Eine visuelle Illusion entspricht z.B. einer optischen Täuschung, wobei die Sehreize und Nerveninpulse vom "verrechnenden" Erkennungssystem zu falschen Eindrücken führen. Die Wahrnehmung täuscht eine Wirklickeit vor, die offensichtlich nicht so ist, wie diese erscheint.
Die Sinne können Signale aufnehmen
und in Verbindung mit verfügbaren Erfahrungsmustern
die überflutende Informationskomplexität vorfiltern.
Die Wahrnehmungsprozesse bilden im subjektive Erfassen eine zeitlichen Folge,
bilden Wiederholungen, Gewöhnung, Bestätigungen, Bewertungsintensitäten.
Der als unmittelbar gegenwärtig empfundene Zeitraum heißt Präsenzzeit
(Gegenwart, ca. 2-4 Sek.).
Als reine Sinneswahrnehmung braucht
das Sehen ca. 0.02 Sekunden,
das Hören ca. 0.002 Sekunden.
Wahrnehmung ist mit einer subjetiven Zeitdehnung/Zeitraffung verbunden,
die von der Ereignisfülle und psychologischen Faktoren
(wie Monotonieerleben, Aufmerksamkeit, Erwartung,
Übermüdung, im Schlaf, Traum, Rauschzuständen, psychische Krankheiten, Tagesrhythmik, usw.)
abhängig ist.
Raum, Zeit und Kausalität sind Wahrnehmungsmuster, die als ordnende Basis für Wahrnehmungen wirken, und sich individuell im Laufe eines Lebens (Säugling bis ins Alter) und kollektiv im Laufe der Evolution herausbilden (und bewähren).
Für Ned Block ist im alltäglichen Umgang miteinander ein "offensichtlichen Verstehen" (das ohne langwieriges wissenschaftliches Analysieren auskommt) durchaus nützlich.
Erkenntnisse hängen von zurückliegenden Wahrnehmungen und Erfahrungen ab. Die (sich selbst bestätigende) Wahrnehmung hängt von der Erwartung ab.
Paul Watzlawick :
"Wie man an die Wirklichkeit herangeht, ist für das ausschlaggebend,
was man finden kann. Und das ist natürlich keine ganz neue Idee.
Kant und Hume und andere haben das ja schon lange Zelt vor uns gesagt,
aber die Einsicht ringt sich nun doch weiter und weiter durch,
daß es sich um eine sehr bedeutsame Erkenntnis handelt.
Das heißt, daß wir im buchstäblichen Sinne unsere Wirklichkeiten konstruieren."
A. K. Dewdney:
"Wir behalten gewöhnlich nur das, was unsere Vorstellungen stützt,
während wir die Fälle, die unser Gedankengebäude zu untergraben drohen,
übersehen oder vergessen oder vielleicht nicht einmal wahrnehmen."
Dietrich Dörner:
"Ein hervorragendes Mittel, Hypothesen ad infinitum aufrechtzuerhalten,
ist die hypothesengerechte Informationsauswahl.
Informationen, die nicht der jeweiligen Hypothese entsprechen,
werden einfach nicht zur Kenntnis genommen."
Ned Block (1942- , aus Troubles with Functionalism):
"Sie fragen: Was ist das, was Philosophen 'qualitative Zustände'
genannt haben? Und ich antworte, nur halb im Scherz:
Wie Louis Armstrong schon sagte, als man ihn fragte, was Jazz sei:
Wenn du erst fragen musst, wirst du es nie verstehen."
Ein Mensch kann erlebte Sachverhalte vergessen. Mit jedem Denkvorgang ändert sich Gedächtnismuster. Zum Gedächtnis bemerkt Eugen Roth:
Eugen Roth ( Legendenbildung ) :
"Ein Mensch, vertrauend auf sein klares
Gedächtnis, sagt getrost "So war es!"
Er ist ja selbst dabei gewesen -
Doch bald schon muß er es anders lesen.
Es wandelt sich, ihm untern Händen,
Wahrheiten langsam zu Legenden.
Des eigenen Glaubens nicht mehr froh
fragt er sich zweifeln: "War es so?"
Bis schließlich überzeugt er spricht:
"Ich war dabei - so war es nicht!"
Ansgar Beckermann bemerkt zu der vielen kleinen Urteilen und Entscheidungen, die sich im Alltag ergeben, vielfach keine tiefschürfende Wissenschaftlichkeit nötig ist.
Ansgar Beckermann (1945- ; aus Analytische Einführung in die Philosophie des Geistes):
"Und wenn jemand sagt, er wisse trotzdem nicht,
worin der qualitative Charakter etwa eines Geschmacksurteils bestehe,
können wir diesem Unverständnis so begegnen:
Wir geben ihm einen Schluck Wein zu trinken,
lassen ihn danach ein Pfefferminzbonbon lutschen
und geben ihm dann noch einen Schluck desselben Weins mit der Bemerkung:
Das, was sich jetzt geändert hat, das ist der qualitative Charakter deines Geschmacksurteils."
Die sich in gewisser Weise wiederholenden Erkennungs- und Erfahrungsprozesse bilden (in wesentlichen Teilen unbewußt) weitere Erfahrungen und ändern das "Speichergedächtnis". Die gesamte Summe (incl. der unbewußten Anteile) von zusammengetragenen Erfahrungen bilden einen Bewertungs- und Vergleichsmaßstab für Neues. Zum Verstehen schreibt Gottfried Wilhelm Leibniz (1646-1716).
Gottfried Wilhelm Leibniz (1646-1716):
"Nichts ist im Verstand, was nicht vorher in den Sinnen war, außer dem Verstand selbst."
Nach Kant gibt es Entsprechungen zwischen Anschauungen und Begriffen, Darstellung und Dargestelltem, Gedanken und Wirklichkeit.
Immanuel Kant (1724-1804, Kritik der reinen Vernunft):
"Gedanken ohne Inhalt sind leer, Anschauungen ohne Begriffe sind blind."
Von Kind an (Individuation) tragen die sinnlichen "Wahrnehmungsorgane" dazu bei, die Signale aus Mit- und Umwelt wahrzunehmen, zu interpretieren und ermöglichen ein geeignetes, abgestimmtes Verhalten gegenüber der Mit- und Umwelt. Mit den zahlreichen Wiederholungen, wird das stets gegenwärtige Wahrnehmen zur Gewohnheit und es bilden sich innere Erfahrungsmuster. Die Begrenzungen der Wahrnehmungsmöglichkeiten (physikalisch, psychisch, logisch, mental, usw.) sind gewöhnlich nicht bewußt, können ignoriert und bedingt "weggedacht" werden.
Das starre Anhaften an der Untrüglichkeit der eigenen Wahrnehmung und Urteile kann natürlicherweise zu unlieben Abweichungen und zu Störgefühlen führen, wie starken Emotionen (z.B. Ärger, Zorn, Neid sind), die Aufkommen können, ohne daß die zugehörige Ursache im Eigen sichtbar wird. Bei hinreichend großen Emotionen findet eine "gerichtete Kanalisation" ("Eigenschutz" möchte sich selbst beschützen, kann sich gegen das "Außen" wenden). Die Kraft- und Projektionsrichtung kann sich innen/außen richten. Dann sind es stets andere oder das eigene Selbst, die für das eigene Unwohlsein verantwortlich scheinen.
Immanuel Kant (1724-1804)
"Wo aber, wie in der reinen Vernunft,
ein ganzes System von Täuschungen und Blendwerk angetroffen wird,
die unter sich wohl verbunden und unter gemeinschaftlichen Prinzipien vereinigt sind,
da scheint eine ganz eigene und zwar negative Gesetzgebung erforderlich zu sein,
welche unter dem Namen einer Disziplin aus der Natur der Vernunft und
der Gegenstände ihres reinen Gebrauchs gleichsam ein System der Vorsicht und Selbstprüfung errichte,
vor welchem kein falscher vernünftelnder Schein bestehen mag,
sondern sich sofort, unerachtet aller Gründe seiner Beschönigung, verraten muss."
Wegen der Pfeilspitzen scheinen die Strecken unterschiedliche Länge zu haben
Wegen der Pfeilspitzen scheinen die Strecken unterschiedliche Länge zu haben
Wegen der Endwinkel scheinen die gestrichekten Strecken unterschiedliche Länge zu haben
Die Kreise in der Mitte scheinen unterschiedliche Größe zu haben
Wegen der kurzen Quer-Striche scheinen die langen Geraden nicht parallel zu sein
Wegen der schrägen Quer-Striche scheinen die waagerechten Geraden nicht parallel zu sein
Wegen der kurzen Quer-Striche scheinen die langene Geraden nicht parallel zu sein
Bei einem "schrägen" Quer-Quadrate-Verlauf scheinen die langene waagerechten Geraden nicht parallel zu sein
Bei einem "schrägen" Quer-Quadrate-Verlauf scheinen die langene waagerechten Geraden nicht parallel zu sein
Wegen der Quer-Linien durch ein Zentrum scheinen die langene waagerechten Geraden gewölbt zu sein
Die innere Kreis erscheint "unrund"
Wegen der kreisförmigen "Quer-Linien" erscheinen die Quadrat-Kanten gewölbt.
Die Querstriche zu den Quadratkanten scheinen das Quadrat zu verbiegen waggerecht versetzt zu sein
Der obere Teil der schrägen Linie scheint gegen den unteren Teil der schrägen Linie waggerecht versetzt zu sein
Die obere der unteren Linien gehört zu der schrägen Geraden
Wegen dem perspektivischen Eindruck scheinen die waagerechten Quer-Balken oben länger zu sein
Wegen dem perspektivischen Eindruck scheint der waagerechte Quer-Balken oben länger als der untere zu sein
Wegen dem perspektivischen Eindruck scheint der waagerechte Quer-Balken oben länger als der untere zu sein
Wegen dem perspektivischen Eindruck scheint der waagerechte Quer-Balken oben länger als der untere zu sein
Wegen dem perspektivischen Eindruck scheint der waagerechte Quer-Balken oben länger als der untere zu sein
Wegen dem perspektivischen Eindruck scheint der waagerechte Quer-Balken oben länger als der untere zu sein
Gleichlange horizontale/vertikale Linien können unterschiedlich lang erscheinen (vertikale Überbewertung)
Gleichlange horizontale/vertikale Linien können unterschiedlich lang erscheinen
Gleichlange horizontale/vertikale Linien können unterschiedlich lang erscheinen
Das Erkennungssystem kann bei den einheitlichen Schnittpunkten von regelmäßigen Strukturen überfordert sein und etwas vortäuschen (z.B. "Kreise"), was nicht da ist.
Das Erkennungssystem kann bei den einheitlichen Schnittpunkten von regelmäßigen Strukturen überfordert sein und etwas vortäuschen (z.B. "Kreise"), was nicht da ist.
Das Erkennungssystem kann bei den einheitlichen Schnittpunkten von regelmäßigen Strukturen überfordert sein und etwas vortäuschen (z.B. einen "springenden Ball"), was nicht da ist.
Das Erkennungssystem kann bei den einheitlichen Schnittpunkten von regelmäßigen Strukturen überfordert sein und etwas vortäuschen (z.B. einen "springenden Ball"), was nicht da ist.
Das Erkennungssystem kann bei den einheitlichen Schnittpunkten von regelmäßigen Strukturen überfordert sein und etwas vortäuschen (z.B. einen "springenden Ball"), was nicht da ist.
Ein weißes Dreieck wird vorgetäuscht
Bildteile scheinen sich zu bewegen
Bildteile scheinen sich zu bewegen
Bildteile scheinen sich zu bewegen
Bildteile scheinen sich zu bewegen
Bildteile scheinen sich zu bewegen
Ein "Flimmern" kann auftreten
Moire-Effekt tritt bei leich divergierenden Figuren (z.B. Linien) in einem digitalen Raster auf
Buchdeckel oder geöffnetes Buch?
Ein unmögliche "Rundtreppe"
Führt die Treppe aufwärts oder abwärts?
Möbiusband als Rohr (orientierungslose Flächen)
Für 0 <= α < 2·π und -1 <= b <= 1 x = r · cos(α) · (1 + 0.5·b·cos(α/2)) y = r · sin(α) · (1 + 0.5·b·cos(α/2)) z = 0.5·b·sin(α/2)
Ein unmögliches 4-Eck-Rohr
Bei M.C.Escher ("Wasserfall") läuft Wasser "dem Berg hinauf"
Schiff und Brücke
Was ist Drunter-und Draufsicht?