Vielfach wird bei Benutzerfreundlichkeit und Gebrauchstauglichkeit ( Usability ) von Schnittstellen einen typischen User unterstellt. Eine allgemeine Zugänglichkeit ( Accassibility ) fordert die einfache Nutzbarkeit für möglichst viele Menschen, insbesondere auch für jene, deren Fähigkeiten zur Bedienung der Software eingeschränkt sind.
Der Zugang zu Informationen und die Informationssicherheit hängen mit der Vertraulichkeit, Verfügbarkeit und Integrität der Informationen und der Netz-Infrastruktur zusammen. Zum problemlosen Nutzen von Web-Informationen müssen zahlreiche Komponenten geeignet zusammen wirken, wie z.B. die technische Infrastruktur, TCP/IP, HTTP, DNS, Sever, Übertragung, Betriebssystem des Client, zugehörige Lesesoftware, Browser, Braille-Zeile. Kleinste Fehler und Störungen können zu zahlreichen Schwierigkeiten führen. Um einen Computer bedienen zu können, muß ein funktionierendes Betriebssystem laufen. Es sind Programme und Treiber zu installieren, die benutzt werden sollen/müssen.
Neben der technischen Infrastruktur, die überwiegend auf den "Standard-User" ausgerichtet ist, können zusätzliche Schwierigkeiten vorliegen, die durch individuelle Behinderungen und Beeinträchtigungen bedingt sind. Um z.B. ein Buch lesen zu können, ist vorher die Sprache und die Schrift zu erlernen. Um z.B. ein Screenreader verwenden zu können, sind zusätzliche Geräte, zusätzliche Software erforderlich. Ein von Geburt an Blinder wird keine bildhafte Erfahrungen haben und kann versuchen, mit einem "innen erzeugten Sprach-abbild" ein Bild zu "sehen".
Der Nutzen von codierten Informationen hat Startschwierigkeiten zu überwinden. Eine vollkommene Barrierefreiheit von Webinhalten gibt es nicht. Dies liegt auch an den unterschiedlichen Nutzerngruppen. Es gibt z.B. gehbehinderte, koordinationsbehinderte, sprachgeschädigtebehinderte, hörgeschädigte, schwerhörige, taube, sehbehinderte und blinde Menschen, die einen Screen-Reader verwenden. Es gibt Menschen, die eine geringe Ausdauer bei geistigen Anforderungen haben. Es gibt zahlreiche psychische Phänomene und kongnitive Behinderungen die scheinbar niedrige Barriere unüberwindbar erscheinen lassen.
Es gibt Programme, die eine einfache Bedienung erfordern. Bei komplexeren Programmsystemen ( auch bei modernen Web-Applikationen ) muß die vorgeschriebene Art der Eingaben und die Handhabung der Eingabegeräte erlernt werden. Fehlermeldungen sind zu verstehen, Ausgaben zu speichern. Es gibt Web-Applikationen, die komplexe Sachverhalte modellieren und vielschichtige, umfangreiche Aktivitäten erlauben und eine (lange) Einarbeitung in die komplexe Bedienung erfordern.
Der englische Begriff Usability hat Kontextabhängig unterschiedliche Bedeutungen, wie z.B. Benutzbarkeit (ISO 9126, Effektivität + Effizienz), Gebrauchstauglichkeit (ISO 9241, Benutzbarkeit + Zufriedenstellung bei Ergonomie der Computer-Mensch Interaktion), Benutzerfreundlichkeit (Gebrauchstauglichkeit + Zufriedenheit + Nützlichkeit), User Experience (Marketing Begriff, Benutzerfreundlichkeit + Attraktivität)
Technik kann Fähigkeiten von Menschen unterstützen. Die Zugänglichkeit (Accassibility) fordert die einfache Nutzbarkeit für möglichst viele Menschen, insbesondere auch jene, deren Fähigkeiten zur Bedienung der Software eingeschränkt sind.
Das Acronym RIA ( Begriff Rich Internet Application, deutsch: reichhaltige Internet-Anwendung) beschreibt eine Anwendung, die Internet-Techniken benutzt und eine intuitive Benutzeroberfläche hat. ARIA macht mit JavaScript und Ajax angereicherte Webseiten und Webanwendungen besser für Behinderte zugänglich (allg. Benutzerfreundlichkeit, Barrierefreiheit dynamischer Seiten, blinde Nutzer, Screenread-Nutzer).
ARIA (Accessible Rich Internet Applications) ist eine rein semantische Erweiterung für HTML, die das Layout von Webseiten nicht ändert.
de.wikipedia: Rich_Internet_Application
Eine RIA kann mit dem Nutzer interagieren und braucht i.a. einen Browser und keine zusätzlichen Software-Installationen. Vielfach basieren RIAs auf Web-Technologien (wie HTML, CSS, JavaScript, AJAX), die von den meisten Browsern (ohne zusätzliche Plugins) unterstützt werden. Ein Teil der modernen Browser ermöglicht bereits die Verwendung des ( 2012 unvollständigen ) Accessibility-Standard. Die ARIA-Spezifikation ( Richtlinie ) wurde vom W3C und der WAI ( Web Accessibility Initiative ) erarbeitet, um Webseiten und Web-Anwendungen für behinderte Menschen besser zugänglich zu machen.
ARIA macht mit JavaScript und Ajax angereicherte Webseiten und Webanwendungen besser für behinderte Menschen zugänglich. Siehe z.B.
www.w3.org: W3C wai-aria , de.wikipedia: Accessible_Rich_Internet_Applications , developer.mozilla: ARIA_User_Agent_Implementors_Guide , de.wikipedia: Web_Content_Accessibility_Guidelines , de.wikipedia: Widgets , hacks.mozilla: Offline web applications , de.wikipedia: Gadget (MS-Desktop-Mini-Anwendungen) , de.wikipedia: HTML-Applikation (Windows)
Beispiel: Das Google Web Toolkit (GWT) bietet ein Java-API, um Web-basierte RIAs zu entwickeln. Dazu wird der Java-Code mittels Cross-Compiler in JavaScript-Code umgewandelt. GWT benötigt zur Laufzeit einen aktuellen Browser aber keine Browser-Plugins.