Mensch und Sinne

Einführendes Voraussetzungen für Kommunikation

Menschen haben unterschiedlich ausgeprägte Fähigkeiten Kontakte mit der Mit- und Umwelt aufzubauen. Der Mensch hat - je nachdem, wie man zählt - 8 bis 13 Sinne Die Fähigkeiten von sinnlicher Wahrnehmungen sind Voraussetzungen für zugehörige "Kommunikationskanäle". Die Sinne entsprechen (technisch gesehen) Sensoren, die der Wandlung der physikalischen Signale dienen.

Von Kind entwickeln sich im Menschen unterschiedlich stark ausgeprägte Fähigkeiten, Kontakte mit der Mit- und Umwelt aufzubauen und die "Welt zu erfassen". Sinnliche Wahrnehmungsfähigkeiten decken einen Bereich ab, der "Welt-Orientierung" ermöglicht. Sinnliche Wahrnehmungsfähigkeiten sind fehlerbehaftet und begrenzt. Die Sprache dient als Ausdrucksmittel dem mitmenschlichen Umgang.

Körpersprache kann verdeckte Gefühle offenlegen und z.B. auch das Gegenteil des Gesagten ausdrücken.

Es gibt die non-verbale und die verbale Kommunikation. Die Körpersprache hat eine Symptom- und Signalfunktion: Körpersprache, Gesten, Mimik, Gebärden, Lachen, Körpersprache, Drohgebärden, Gebärden der Unterwerfung und der Entwarnung, Bewegungswechsel, psychisch ausgelösten physiologischen Reaktionen, nicht kontrollierbare Mechanismus des Errötens, Erblassens, Schwitzens, Lügensperren, usw.

Kommunikation (lat. communicare: teilen, mitteilen, teilnehmen lassen; gemeinsam machen, vereinigen) zwischen Lebewesen kann sich auf einen Informationsaustausch, auf gemeinschaftliche Interessen beziehen. Menschen denken und möchten Erkenntnisse, Erlebnisse, Ideen und Wissen mitteilen und austauschen und (zusammen-) wirkend handeln und soziale Beziehungen festigen. Menschen können Sprache, Gestik, Mimik, Zeichen, Schrift, Bilder, Musik nutzen und bedingt bestimmte Reaktionen auslösen.

Wahrnehmungen ( Struktogramm )

Wahrnehmungen nach Piaget ( de.wikimedia.org ):
Wahrnehmung nach Piaget
Wahrnehmungen ( Struktogramm, de.wikimedia.org )
Wahrnehmungs'klassen' des Menschen

Wie kann Information präsentiert werden?

Informationen haben unterschiedliche Präsentationsformen. Darstellungen können in andere Darstellungsarten gewandelt werden. So dient z.B. die Zeichen-Schrift in den vielfältigen Formen der inhaltlichen Darstellung von gesprochener Sprache und der Sinnvermittlung, wenn kein Sprecher da ist.

Schrift versucht Sprache darzustellen. Hieroglyphen wurden vor 3000 v.Chr. in Ägypten erfunden. Entzifferung 1822 J.F.Champollion (Steins von Rosette, Ägyptologie).

Semiotik [zu griechisch sema "Zeichen" ] ist die Wissenschaft von den Strukturen und Abläufe von Zeichen- und Verstehensprozessen.

Es gibt z.B.:


Was sind Grundlagen der verbalen Kommunikation

Die verbale Kommunikation nutzt Signale, Zeichen, Bilder, Symbole, Icons, Medien, Sprache, Schrift. Unterschieden werden Laute, Phoneme, Grapheme, Morpheme, usw.

Die Bezeichnung der Laute (labial, dental, alveolar, palatal, velar, uvular, glottal) leiten sich von den lateinisch-griechischen Bezeichnungen ihrer jeweiligen Artikulationsorte ab.

artikulationsorte.gif


Physiologie der Augen

Wie kommt Farbe zustande? Wie sicher ist unsere "sehende" Wahrnehmung?

Hier einige Wikipedia-Weblinks: Webfarben HSV-Farbraum
Wahrnehmung von Farben ( Entstehung von Farben ) Auge Farbwahrnehmung
Kategorie:Farbenlehre Kategorie:Farbsystem


Physiologie des Gehörs
Prinzip des Ohres
ohr2.gif

Begrenzungen der Hörwahrnehmung
Physiologische Begrenzungen der Hörwahrnehmung
ohr3.jpg

Sensoren und Sinne

Im Laufe der Evolution änderten sich die Mechanismen der sinnlichen Wahrnehmung. Es gab Anpassungen an die Umwelt. Das Auge nimmt nur den Spektralbereich des Sonnenlichtes wahr.

Die Zeit für technische Entwicklungen ist gegenüber der Dauer von Evolution sehr gering. Dennoch können in gewisser Weise grob-ähnliche Prinzipien auftreten. Beispiel: Wie kann Schall mit technische Prinzipien aufgezeichnet werden?

Prinzip eines modernen Schallwandlers

kondensator-mikro-prinzip.jpg
Das Kondensatormikrofon wandelt den
Schalldruck in Ladungsschwankungen

phonograph.jpg
phonograph-prinzip.jpg

Wie können elektrische Signale "per Draht" übermittelt werden?

Informationen werden übermittelt durch ...
Boten, Rauchzeichen, Briefe, drahtlos, Dienste, E-Mails, Datex-P, Inmarsat und ADSL, Serverdienste, Internet, technische Kommunikation, EDV, Modem, ISDN, Telex, Satelliten, Inmarsat, Fernschreiber, Morse, Telegraphie, usw.

In den Nerven werden elektrische Signale weiter geleitet und "frequenzmodulierte Informationsmuster" übermittelt.


morseapp-org.jpg morseapp-modell.jpg
Wie kommt ein Weltbild zustande?

kamera2.jpg Ein Weltbild fällt mit der Perspektive zusammen, in der wir die Welt sehen. Das Welbild kann wie eine "zeitliche Konstante" erscheinen, bildet sich aber von Kindheit an durch Mit- und Umwelteindrücke. Ein Weltbild (unbewußt vorhanden) ist ein Rahmen, in den neue Informationen (unbewußt) eingeordnet werden und wirkt wie ein Erkenntnisfilter.

Wittgenstein (MS 112 1:5.10.1931):
"Das Unaussprechbare (das, was mir geheimnisvoll erscheint und ich nicht auszusprechen vermag) gibt vielleicht den Hintergrund, auf dem das, was ich aussprechen konnte, Bedeutung bekommt."

Zu einer Zentralprojektion (Eigenwahrnehmung; Mensch als Schauender, Hörender, Schmeckender, Tastender, Riechender) gehört eine "das Übrige ausblendende" Konzentration auf das Geschaute. In gewisser Weise hilft ein Weltbild, die unendliche Vielfalt (ständig bei den Sinnen ankommende Informationsmenge von überall, vom Kleinsten) symbolisch-strukturiert aufzubrechen und nur die verarbeitbaren Teile hindurch in das Innere zu lassen. Zu einem Weltbild gehören individuelle Weltsichten, kontextbezogene Wirklichkeiten und individuelle Wahrheiten.

Schopenhauer:
"'Die Welt ist meine Vorstellung' ist ein Satz, den Jeder als wahr erkennen muß, sobald er ihn versteht, wenn gleich nicht ein solcher, den jeder versteht sobald er ihn hört."

Heute ist vielfach der Positivismus [lateinisch] verbreitet. Positivismus entspricht einem Methoden-Ideal. Die Bezeichnung "Positivismus" geht auf Auguste Comte (1830-1842) zurück (3 Stadien Entwicklungsgesetz des menschlichen Geistes). Als Quelle der Erkenntnis werden das Gegebene ("Positive", erfahrbar im Bewusstsein), die "Tatsachen" betrachtet.

Positivismus versucht die Erkenntnis ausschließlich aus Erfahrung und empirischem Wissen (Regeln, Methoden, Modelle, kausal-erklärende Verfahren, experimentelle Überprüfung) abzuleiten.


Wie eindeutig ist Sprache?

Infolge täglicher Gewohnheit "tut die Umgangssprache gerne so", als seien Begriffe eindeutig und klar. Am Beispiel der Interpretationsmöglichkeiten von Worten (hier "Schlange") und Ausdrucksformen wird ersichtlich, daß die Hermeneutik lediglich auf mögliche Interpretationen von Sprache weist.

schlange.jpg
Emblematischer Kupferstich:
aus Octavio van Veen:
Amoris Divini Emblemata,
Antwerpiae 1660
(Symbol ewiger Liebe)

Was ist eine Schlange (Interpretation und Hermeneutik)?

  1. Sinnbild für einen betrügenden Menschen
  2. die Sünde, der Satan
  3. Sternbild der Äquatorzone (Astronomie: Serpens, Serpens Caput = Kopf der Schlange, Serpens Cauda = Schwanz der Schlange griechisch Ophiuchus)
  4. Schuppenkriechtiere (fressen kleine Wirbeltiere, Würmer, Insekten, Eier und häuten sich periodisch, franz. Serpentes, u.a. Blindschlangen, Riesenschlangen, Nattern, Giftnattern, Seeschlangen, Vipern, Grubenottern)
  5. Orakeltier, Hüterin des Tempels, Trägerinnen von chthonischen Kräften sein (Demeter, Gaia, Pluton), auch Gegenspielerin zum Helden, Gottheit (Ophiolatrie Schlangendienst bei Tempeln, Uräus-Schlange als Pharaon)
  6. Sinnbild für das Leben (Heilgott Asklepios, jährlichen Häutung als Verjüngung, Äskulapstab mit der ihn umwindenden Schlange als Symbol der Heilkunst)
  7. Menschenschlange an der Bushaltestelle
  8. LILO (first in first out), Daten-Warte-Schlange
  9. Ring-Buffer (Schlange beisst sich in den Schwanz)
  10. Symbol der Unterwelt und Klugheit,
    glücksbringender Schutzgeist des Hauses
  11. 1. Mose 3
  12. "Seelentier", d.h. die Schlange entspricht in der Tiefenpsychologie dem Drachen, einer Kollektiverinnerung der Menschheit an prähistorische, amphibische Ungeheuer, Medusa, Herkules, usw.)

Hermann Hesse:
"Die Worte tun dem geheimen Sinn nicht gut, es wird immer alles gleich ein wenig anders,
wenn man es ausspricht, ein wenig verfälscht, ein wenig närrisch."

Begriffe und Worte sind unscharf, und führen in Interpretationsprozessen (kritisch/meinend/offensichtlich/...) zu "partiellen Verstehensgraden".

Wie entstehen wissenschaftliche Modelle?

Erkennen versucht Wirkliches bewußt zu erfassen. Erkenntnisvorgänge möchten auch die Grundlagen der Erkenntnisgewinnung erkennen und zuverlässige Rück-Folgerungen von Wirkungen auf Ursachen finden.
Hegel: "Erkennen heißt nun nichts anderes, als einen Gegenstand nach seinem bestimmten Inhalte zu wissen. Bestimmter Inhalt aber enthält mannigfaltigen Zusammenhang in ihm selbst und begründet Zusammenhang mit vielen anderen Gegenständen."

Wissenschaftliche Modelle entstehen im Zusammenhang von experimetellen und theoretischen Untersuchungen (Verifikationsprozess).

Wissenschaftliche Modellbildung


Daten
Messreihen,
Untersuchungen
von ausgewähl-
ten Parameter-
Abhängigkeiten

|p1,p3,p7>
pfeil.gif Prüfung auf Übereinstimmung,
Interpretation von Abweichungen,
Verbesserung des Modells
pfeil.gif
Modell,
wissenschaftliche
Abbildungsprinzipien,
mathematische Theorie,
theoretische
Voraussagen

|p1,p2,p3,...,pn>
pfeil.gif Experimente,
Demonstrier-
barkeit,
systematische
Beobachtungen
pfeil.gif pfeil.gif wissenschaftliche
Aufbereitung
pfeil.gif

Welt
( reale beobacht-
barer Weltausschnitt )

|p1,p2,p3,...,inf>
pfeil.gif Intuition,
Begriffe,
Symbole,
Vorstellungen
pfeil.gif
Hypothesen

( parametriesierte
Abstraktionen )

|p1,p2,...,pm>

Immanuel Kant:
"Gedanken ohne Inhalt sind leer, Anschauungen ohne Begriffe sind blind."

Wie kann Wissen betrachtet werden?

Wissen kann aus der inneren/äußreren Sichweise eines Individuums/Kollektivs betrachtet werden.

Welches Wissen hilft/schadet mir? Welches Wissen ist mir zugänglich? Welche Wissen (z.B. Wissenüberflutung) schadet mir (Pseudo-Wissen, Fehlinterpretationen, Autismus, usw.)? Welches Wissen hilft uns? Welches Wissen ist uns zugänglich? Welche Wissen (z.B. Wissenüberflutung) schadet uns (Kindern, Randgruppen, usw.)?

Technisch kann die gesammelte Datenmenge sich in immer kürzeren Abständen verdoppeln. Doch welche und wieviele Daten sind projektbezogen relevant und hilfreich? Wer zieht die Grenzen und wie können "Datenfriedhöfe" auf "das Wesentliche" komprimiert werden? Welche Aufbereitungs- und Präsentationsart (Theorien, Falsifizierungen, Mathematisierung, Visualisierung, usw. ) ist geeignet ( Statistik, unbekannte Muster, Abhängigkeitsbeziehungen, Arte der Objekt- und Klassen-Einteilungen, Verläßlichkeit von theoretischen Vorhersagen, usw.).

Worin unterscheiden sich abschätzende Eigeninterpretationen von technische Datenanalyse-Techniken (Data Mining)? Wo liegen die vernüftigen Grenzen (min./max.) und Grenzziehungen von Wissen? Wo liegen die natürlichen Grenzen (min./max.) des Bewußtseins im vernüftigen Umgang mit Wissen?

Wissen kann mit Zeichen und Symbolen (Schrift, Formeln, Mathematik, usw.) kodiert, gespeichert, gesammelt, zusammengestellt, geordnet und geändert werden. Das Wissensmanagement bemüht sich um einen geeigneten Umgang ist eines der "heißesten" Themen der (Wirtschafts-)Informatik. Die Wirtschaft hat erkannt, dass eine der mit der vielschichtigen Ressource von Wissen, Sichtweisen von Wissen und geeigneten Räsentationen ("KnowHow", Informationsgesellschaft, Wissensgesellschaft, Wissensbasierte Systeme, Wissensextraktion, Wissensmanagement, usw.).

Die darstellende Repräsentation (Schrift, Zeichen, Formeln, Symbole, usw.) ist nicht das Wissen und Wissen ist nicht das Beschriebene.


Woraus bestehen Kommunikationsmodelle?

Kommunikation entspricht Wechselwirkungen. Leben ist ohne Kommunikation (biologisch-technisch) nicht vorstellbar. Es gibt z.B. nonverbale Kommunikation Duftstoffe, Berührungen, Laute, sichtbare Signale, Augenzwinkern, Rauchzeichen, Sprache, usw.

Max Frisch:
"Worte verbinden nur, wo unsere Wellenlängen längst übereinstimmen."

Das (einfachste) lineare Modell für die technische Kommunikation geht auf Claude Elwood Shannon und Warren Weaver (1940) zurück. Der Gegenstand der Kommunikation ist der Informationsinhalt.

Quelle   (Kommunikator, Erzeuger der Information)
Senke    (Empfänger, Adressat, Rezipient)
Kanal    (physischer Übertragungsweg, z.B. Sprache, Schallwellen, Schrift )
Kontext  (situationale Einflüsse bei Kommunikationsereignissen, z.B. Störungen)
Code     (Sprache, Druck, Bild, Ton; Zeichenvorrat, Sprachschicht)
          Verschlüsselung (Encodierung), Signalübermittlung,
          Entschlüsselung, Decodierung, Interpretation),
Gerichtete Kommunikation von der Quelle zur Senke
===> ===> ===>
Quelle
(Intention)
Sender
(Kodierung)
Kanal
(Störungen)
Empfänger
(Dekodierung)
Senke
(Verstehen)
Information Energie -
Umwandlung
Medium für
Übertragung
Energie -
Umwandlung
Information


Wieweit ist das Computermodell ein Modell für den Menschen?

Allgemeines Modell als "computer-denk-modell"

  Memory   Prozessor   Wandler   Enviroment
  enthält:
1. Nutzdaten,
2. Daten für den Prozessor:
Programm - Code,
Umschaltungen und Steuerungen
  führt aus:
elementare Verarbeitungsschritte,
Verzweigungen,
kurzzeitige Speicherung von
Zwischenwerten,
Prozess - Umschaltung
  wandelt um:
<==
Rececptor(Sensor)

==>
Effektor(Aktor)
  Übertragungs-
medium:

Leitung von
Signalfolgen


  Memory   Prozessor   Wandler   Enviroment
Wie kann Information gefunden werden?

Das Suchen und Finden von Informationen hängt ab von Informationsträgern, Medium, Codierung, Speicherbedarf, Zeitbedarf, Syntax, Semantik, Pragmatik, der Unterscheidbarkeit, Ähnlichkeitstoleranzen und den verwendeten Methoden.

Larry Page: "Die perfekte Suchmaschine würde genau erkennen, was der Nutzer meint und
genau die Ergebnisse anzeigen, die er sich wünscht"



Was ist mit Multimedia möglich?

Es gibt unterschiedliche Ebenen der Kommunikation, bei denen zahlreiche Präsentations- und Medienarten verwendet werden.

Multimedia steht im Zusammenhang mit der Kommunikation zwischen Teilnehmern und verwendet mehrere Medien. Die Kommunikation ist ein wechselseitiger, interagierender Prozess der Bedeutungsvermittlung und entspricht i.a. einem absichtgesteuerten (intentionalem) Übertragungsvorgang (Interkommunikation).